Wie ein Koch verschiedene zutaten und Werkzeuge , oder ein Steinmetz unterschiedliche Hammer und Meisel brauch, so wünschen sich viele Gitarristen für diverse Stile, unterschiedliche Instrumente. je nach Stil und Spielweise hat man bei mir die Auswahl aus aktuell 9 verschiedenen Gitarrentypen. Ich versuche von jedem MOdell immer ein vorführinstrument bei mir zum anspielen vorzuhalten.
hier nun kurz die Kalli Guitars Modelle!
Parlor 12-fret
Die kleinste Gitarre in meinem Produktportfolio ist die kompakte Parlor in der 12-fret Variante. Das Shape vom Korpus ist eine moderne Interpretation einer Gitarre angelehnt an Instrumente um die Jahrhundertwende um ca. 1900. Mit der kurzen Mensur von 630mm liegt diese bequeme Gitarre sehr anschmiegsam auf dem Schoss und wirkt durch die Form fast wie ein zusätzliches Körperteil. Bei diesem Modell verzichte ich auf den Deckenaufbau eines Pentabracing und arbeite hier ein modifiziertes, klassisches X-Bracing aus. So kann man diese Gitarre gern als einen Bluesbraker bezeichnen, denn dort und auch im Folkbereich ist dieses Instrument zu Hause.
Parlor 14-fret
Auf den ersten Blick unterscheidet sich die 14-fret Parlor nur im Korpus-Halsübergang der etwas kürzeren Schwester. Doch bei den inneren Werten sind die Instrumente grundlegend verschieden. Speziell bei diesem Modell ist mein eigens konstruiertes Bracing der Decke, denn hier setze ich voll und ganz auf das Pentabracing. Diese Konstruktion der Deckenverbalkung sorgt dafür, dass trotz des kleinen Korpus ein Ton entsteht der nichts zu wünschen übriglässt. Straffe Bässe, präsente Mitten und brilliante Höhen im Zusammenspiel mit bester Ansprache und einem überraschenden Sustain. Gepaart mit einem Pick Up bekommt man hier eine Allround-live Gitarre für die meisten Stile. Durch die Kompaktheit kann man dieses Instrument gut und gern 2,3 Stunden auf den Schultern haben, ohne dass sie stark belastet werden. Und durch die vergleichsweise kleine Deckenfläche dieses Models, ist es äusserst Feedbackunanfällig.
Orchestra Short Scale
Die kürzere Mensur von 630mm sorgt dafür, dass die Saitenzugkraft ein ganzes Stück geringer ist, als im Vergleich die 645mm in der Standartvariante. Das sorgt wiederum für weniger Druck auf den Steg und eine andere Art der Deckenschwingung. Zusammen mit dem angepassten Pentabracing entsteht so ein sehr klangvolle ultra leicht spielbare Gitarre, die etwas ruhiger klingt als die längere OM. Weiter ermöglicht die kürzere Mensur entspanntere Griffvariationen gerade im Fingerstylebereich, wo ich dieses Modell stark einordnen würde. Durch die etwas geringere Spannung verbaue ich bei diesem Instrument gern Zeder als Deckenholz, welches schon von Anfang an einen vollen, runden Ton von sich gibt.
Orchestra
Bei vielen Gitarristen das wohl beliebteste Modell ist wohl das Orchestra Modell. Diese Gitarre ist in Sachen Proportion und im Verhältnis Ton/Baugrösse für alle Spielertypen gut geeignet. Grundlage der Deckenbeleistung ist hier mein entwickeltes Pentabracing. Durch diese Verstrebungen auf der Klangdecke der Gitarre ist es möglich die Deckenstärke so zu reduzieren, dass die Ansprache des Instrumentes phänomenal ist. Besonders ist auch, durch diese Konstruktion werden die Schwingungen im Bracing so hin und her geschickt, dass dadurch ein Sustain entsteht was seines Gleichen sucht. Ein Cutaway ist ohne Probleme, ob stumpf oder als venetianischer Bauart ausführbar.
Orchestra Crossover, Nylon
Eine Symbiose von Steelstring und Nylongitarre – das ist (m)eine Crossover Gitarre. Im Vergleich zu einer klassischen Gitarre ist das Griff leicht gewölbt, der Sattel i.d.R. etwas schmaler, der Hals-Korpusübergang am 13. Bund und der Korpus etwas grösser. Als Grundlage für dieses Instrument dient meine bewährte und gut proportionierte OM-Form. Das asymmetrische signature Crossoverbracing der Decke bewirkt ein klangvolles perkussives Instrument, welches viele Vorteile einer Westerngitarre bietet und so auch gern von primär Stahlsaitengitarristen gespielt wird. Es ist natürlich keine klassische Flamenco-Gitarre, sondern sehe ich die Gitarre eher im Jazz und Singer-Songwriter Bereich und soll eine Erweiterung in der klanglichen Vielfalt eines Musikers sein.
Modifight Dreadnought
Die Dreadnought ist wohl die weltweit verbreitetste Art von Steelstrings. Persönlich finde ich klassische Dreadnought Gitarren eher…naja; gross, oft unhandlich, fordernd in Sachen Ansprache…. Aber als Gitarrenbauer muss man sich auch manchmal dem Geschmack und der Mode beugen. Und so habe ich eine Dreadnought Gitarre konstruiert, welche etwas kompakter ist, als vergleichbare Gitarren. Die etwas engere Taille und der leicht engere Oberbug sorgen trotz der Grösse für eine angenehme Haltung beim Spielen. Ja, das Modell ist im direkten Vergleich zu anderen Draednought Gitarren vielleicht ein Quäntchen leiser, doch bin ich der Meinung, dass die Vorzüge in Sachen Spielbarkeit und Proportion überwiegen. Auch für die Dreadnought Gitarre habe ich ein eigenes Konstruktionskonzept mit Pentabracing entwickelt, mit vielen klanglichen Vorteilen, ähnlich wie bei meinem OM Modell mit einem modernen Mittentonreichen Ton.
Grand Auditorium
Die perfekte Mischung aus einer OM und einer Jumbo. Breiter in den Deckendimensionen als eine OM und schmaler in der Zargentiefe, sowie etwas engere Deckendimensionen als eine Jumbo. Doch die Gitarre ist nicht nur für grössere Gitarissten gebaut, denn durch die leicht verkürzte Mensur ist dieses Instrument auch für Normalos spielbar. Zudem lässt die etwas kürzere Mensur die Decke ein wenig freier schwingen und so ist der Ton sehr rund und vergleichsweise weich. Natürlich bleibe ich meinem Konzept mit einer Pentabrace-Konstruktion treu, welches für perfekte Ansprach trotz grosser Deckenfläche, überragendes Sustain und ein trennscharfes Klangbild bewirkt. Je nach Holz- und Zutatenauswahl kann man hier die perfekte Fingerstyle Gitarre, eine Strumming oder ein Live-Performer Instrument verwirklichen.
Jumbo
Eine grosse, eine wirklich GROSSE Gitarre. Meine Jumbo Gitarre bietet einen grossen und breiten Klang mit ganz viel tiefe und Raum, ohne dass der Bassbereich einem Gitarrist und/oder Zuhörer um die Ohren fliegt. Mit meinem Pentabracing kommt jeder Tonbereich zur Geltung und man kann eine Vielfalt von Musik spielen und durch ein passendes Setup ist nichts unmöglich. Trotz der Deckendimension ist die Ansprache fantastisch und das Sustain „tagelang“. Jede Jumbo baue ich mit einem Armrest in der oberen Zarge, denn nur so finde ich (180cm gross, schmaler Körperbau, normale Finger) ist dieses Instrument angenehm und perfekt spielbar.
Bariton Jumbo
Die Basis meines Bariton Modells ist die Jumbo Körperform. Dank der grossen Deckenfläche und der tiefen Zargen werden die Frequenzen der einer Quarte tiefer gestimmten Gitarre ganz hervorragend wiedergegeben. Auch hier setze ich voll und ganz auf eine Pentabracing Konstruktion der Decke, was wirkt, dass das Instrument nicht träge wirkt, sondern durch alle Register klar und stimmig klingt und äusserst ansprachefreundlich ist. Bei der Mensur gehe ich ausgehend von 645 über 5 cm weiter, genau 700mm. Die Greifhand hat hier natürlich einen spürbar längeren Weg zu den ersten Bünden, was aber durch die gute Proportionierung von Körper und Hals gut überwindbar ist. Mit einem Cutaway ist auch die Spielbarkeit im oberen Halsbereich ganz prima und für die Greifhand „eine Reise“ wert.
